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Sonntag, 12. Juli 2015
Unwort des Jahres
amisullevin, 19:32h
Jedes Jahr wird ein Wort gekürt, dass den Titel "Unwort des Jahres" tragen darf. Im Sprachbewusstsein des deutschen Bürgers sind die skurrilen Wortneuschöpfungen meist Ausdruck für prägende Geschehnisse der letzen Monate und so schaffen es Begriffe wie Entlassungsproduktivität und Lügenpresse auf den Thron.
Wie wäre es für 2015 mit Umschuldung, Grexit oder Schuldenschnitt...? Wie eine kaputte Schallplatte toben diese Bezeichnungen seit Tagen, Wochen..Himmel - seit Monaten durch die Presse, drehen sich im Kreis, um sich dann von hinten aufs Neue an Einen heranzuschleichen. Dabei ist das Thema, das mit diesen Begriffen in Verbindung steht ebenso ernst wie ermüdend. Die Eurokrise der Griechen , Eurokrise wäre auch noch so ein Kandidat, hält Deutschlands Politik in Atem und bringt die Unfähigkeit unserer Regierung besser zur Geltung, als es die NSA-Affäre je gekonnt hätte und das will schon etwas heißen.
Lieber ein Ende mit Schrecken, als eine Schrecken ohne Ende...? Es ist doch schon ein schreckliches perpetuum mobile! Die Eurowelt könnte ohne Griechenland existieren, schließlich gab es auch eine Eurowelt vor Griechenland. Aber dann müsste sich Frau Merkel die größte Niederlage ihrer Amtszeit eingestehen - hat sie doch keine Kosten und Mühen gescheut, die Griechen im Euro zu halten. Würde Griechenland jetzt doch zur Drachme zurückkehren, müsste sie zugeben, dass sie versagt hat und alles Geld dahin ist. Andererseits ist die Verabschiedung eines weiteren, milliardenschweren Hilfspakets eine neue Ohrfeige dem Volk gegenüber, dass mit seinen Steuerzahlungen ein Land finanziert, dass auf offener Straße diese Hilfeleistungen als Terrorismus bezeichnet.
Und als wäre das alles noch nicht genug, sieht man großzügig darüber hinweg, dass sich die Regierung Griechenlands ihr Amt mit dreisten Wahlversprechen erschlichen hat, um diese dann promt zu brechen.
Aber hey, sicher haben sich das die Griechen von den Deutschen abgeschaut, oder wer gibt sich heute noch der Illusion hin, dass die CDU ihre Wahlversprechen einhält?
Also wählen wir aus dieser Misere doch das Unwort des Jahres, dann haben wir wenigstens etwas in diesem Finanzfiasko erreicht.
Wie wäre es für 2015 mit Umschuldung, Grexit oder Schuldenschnitt...? Wie eine kaputte Schallplatte toben diese Bezeichnungen seit Tagen, Wochen..Himmel - seit Monaten durch die Presse, drehen sich im Kreis, um sich dann von hinten aufs Neue an Einen heranzuschleichen. Dabei ist das Thema, das mit diesen Begriffen in Verbindung steht ebenso ernst wie ermüdend. Die Eurokrise der Griechen , Eurokrise wäre auch noch so ein Kandidat, hält Deutschlands Politik in Atem und bringt die Unfähigkeit unserer Regierung besser zur Geltung, als es die NSA-Affäre je gekonnt hätte und das will schon etwas heißen.
Lieber ein Ende mit Schrecken, als eine Schrecken ohne Ende...? Es ist doch schon ein schreckliches perpetuum mobile! Die Eurowelt könnte ohne Griechenland existieren, schließlich gab es auch eine Eurowelt vor Griechenland. Aber dann müsste sich Frau Merkel die größte Niederlage ihrer Amtszeit eingestehen - hat sie doch keine Kosten und Mühen gescheut, die Griechen im Euro zu halten. Würde Griechenland jetzt doch zur Drachme zurückkehren, müsste sie zugeben, dass sie versagt hat und alles Geld dahin ist. Andererseits ist die Verabschiedung eines weiteren, milliardenschweren Hilfspakets eine neue Ohrfeige dem Volk gegenüber, dass mit seinen Steuerzahlungen ein Land finanziert, dass auf offener Straße diese Hilfeleistungen als Terrorismus bezeichnet.
Und als wäre das alles noch nicht genug, sieht man großzügig darüber hinweg, dass sich die Regierung Griechenlands ihr Amt mit dreisten Wahlversprechen erschlichen hat, um diese dann promt zu brechen.
Aber hey, sicher haben sich das die Griechen von den Deutschen abgeschaut, oder wer gibt sich heute noch der Illusion hin, dass die CDU ihre Wahlversprechen einhält?
Also wählen wir aus dieser Misere doch das Unwort des Jahres, dann haben wir wenigstens etwas in diesem Finanzfiasko erreicht.
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Sonntag, 31. Mai 2015
Besondere Menschen haben besondere Überraschungen verdient?
amisullevin, 13:07h
Was ist das nur für ein Phänomen mit dem Respekt? Überall, wo ich hinkomme, muss ich Respekt haben. Respekt vor meinen Eltern, Politikern, meinem Chef, den Kollegen und vor alten Menschen sowieso! Ich müsste bei so viel Respekt für all diese Menschen vor lauter Ehrfurcht im Boden versinken. Dabei ist Respekt doch eine Sache, die ich mir verdienen muss. Ein Privileg, dass mir zuteil wird, wenn ich ein respektabler Mensch aufgrund meiner Taten und meiner Persönlichkeit bin. Ein Mensch, der Jahr für Jahr sein Leben zubringt, also älter wird, tut doch nichts für sein alt werden. Es ist keine Leistung, den sichtbaren Verfall des eigenen Körpers, gezeichnet von der Zeit, mit sich herum zu tragen – das tun wir ja alle. Und überhaupt, wer respektiert denn mich? Darf der alte Mensch mich respektlos behandeln, nur weil ich nicht seiner Generation entsprungen bin? Was ist das denn für eine Logik?
Und dann sehe ich im Fernsehen eine Werbung für eine Sendung, in der ein Musiker mit dem Slogan wirbt: „Besondere Menschen haben eine besondere Überraschung verdient“, die sich auf Kinder mit außergewöhnlichen Begabungen bezieht. Nicht, dass ich den Knirpsen ein Treffen mit ihren Idolen aus Sport, Kultur und Musik nicht gönne, aber fragt sich denn niemand, welche Botschaft eine solche Aussage an all die Kinder, die keine besondere Fähigkeit haben, sendet? Sagt dieser Slogan nicht aus: „Wenn du nicht schwer krank bist oder etwas richtig cooles auf dem Kasten hast, dann bist du es auch nicht wert, beachtet zu werden.“ ?
Warum ist unsere Gesellschaft so sehr auf Superlativen fixiert? Bedeutet Individualität nicht, dass jeder Einzelne unabhängig seines Alter, Geschlechts, der Herkunft, dem Aussehen oder seiner Fähigkeiten besonders und beachtenswert ist?
Wir brauchen Talente, strebsame und unermüdlich zielorientierte Menschen. Sie bringen unsere Gesellschaft voran und spornen den „normalen“ Menschen dazu an, über sich hinaus zu wachsen. Und daher sollten diese Talente gefördert und gefordert werden. Aber kein Talent der Welt ist Indikator für Respekt. Talent erarbeitet man sich nicht, man bekommt es mit auf den Weg. Wer aber sein Talent nutzt und etwas Sinnvolles daraus macht, der hat Respekt verdient. Denn Talent alleine reicht zum Erfolg nicht aus. Es ist der Mensch, der das Talent ausmacht.
Also achtet nicht das Alter, die Position in der Gesellschaft oder die Tat eines Menschen. Achtet, den Menschen, der hinter dem Alter, dessen Job oder seiner Tat steht.
Und dann sehe ich im Fernsehen eine Werbung für eine Sendung, in der ein Musiker mit dem Slogan wirbt: „Besondere Menschen haben eine besondere Überraschung verdient“, die sich auf Kinder mit außergewöhnlichen Begabungen bezieht. Nicht, dass ich den Knirpsen ein Treffen mit ihren Idolen aus Sport, Kultur und Musik nicht gönne, aber fragt sich denn niemand, welche Botschaft eine solche Aussage an all die Kinder, die keine besondere Fähigkeit haben, sendet? Sagt dieser Slogan nicht aus: „Wenn du nicht schwer krank bist oder etwas richtig cooles auf dem Kasten hast, dann bist du es auch nicht wert, beachtet zu werden.“ ?
Warum ist unsere Gesellschaft so sehr auf Superlativen fixiert? Bedeutet Individualität nicht, dass jeder Einzelne unabhängig seines Alter, Geschlechts, der Herkunft, dem Aussehen oder seiner Fähigkeiten besonders und beachtenswert ist?
Wir brauchen Talente, strebsame und unermüdlich zielorientierte Menschen. Sie bringen unsere Gesellschaft voran und spornen den „normalen“ Menschen dazu an, über sich hinaus zu wachsen. Und daher sollten diese Talente gefördert und gefordert werden. Aber kein Talent der Welt ist Indikator für Respekt. Talent erarbeitet man sich nicht, man bekommt es mit auf den Weg. Wer aber sein Talent nutzt und etwas Sinnvolles daraus macht, der hat Respekt verdient. Denn Talent alleine reicht zum Erfolg nicht aus. Es ist der Mensch, der das Talent ausmacht.
Also achtet nicht das Alter, die Position in der Gesellschaft oder die Tat eines Menschen. Achtet, den Menschen, der hinter dem Alter, dessen Job oder seiner Tat steht.
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Dienstag, 28. April 2015
Vom revolutionären Gedankengut zur rebellierenden Meute
amisullevin, 18:22h
Eine Gesellschaft ist ein lebender Organismus. Sie versucht sich mit seinen Ressourcen und Potentialen wissenschaftlich, wirtschaftlich und politisch in der Welt zu behaupten. Dabei ist die rationale Sicht auf das menschliche Bedürfnis jedes Einzelnen einer Gesellschaft von der Ideologie und Logik seiner Anführer geprägt. Anführer, die die Verwaltung und Aufrechterhaltung einer Grundordnung durch Regeln sicherstellen. Das Gemeinwohl steht im Fokus, das Schicksal des Individuums muss sich den allgemein geltenden Gegebenheiten unterordnen. Von Empfindungen und Verlangen geleitet kann es sich der Mensch in Gruppen von Vielen nicht leisten, das Wort von Jedem zu hören - eine Einigung wäre unmöglich. Eine Systematisierung funktioniert daher in einer Gesellschaft der Vielen, nicht aber in einer Gruppe mit der Anzahl von kaum Zwanzig.
Der Grundgedanke des Newtopia, mag er noch so nobel sein, hat einen fatalen Fehler. Er setzt die Geburt einer neuen Gesellschaftsordnung, gemessen an bekannten Systemen, voraus, gleicht jedoch nicht die Gegebenheiten an die zu vergleichenden Systeme an. Das Bedürfnis der Einzelnen steht allzu oft im Mittelpunkt.
Gemessen an der Unterschiedlicheit aller Persönlichkeiten führt der Versuch einer Vereinheitlichung von Spielregeln und gleichzeitige Bemühung um individuelle Interessen zu einer chronischen Unzufriedenheit. Die Revolution mutiert zu einer Rebellion und während doch eigentlich das Zusammenwachsen in der Gemeinschaft nach außen symbolisiert werden soll, unterstreicht man eher das Klischee einer Ellenbogengesellschaft.
Die Pioniere werden nicht müde ihre ideologischen Ziele und revolutionäres Gedankengut zu propagieren, glänzen aber eher durch aggressive Verhaltensweisen, ordinäre Sprachkultur und respektlose Gestik - besonders jene, die Wert auf häufige Erwähnung ihrer angeblichen, akademischen Hochbegabung legen.
Bevor eine neue Gesellschaft auf neuem Fundament gegründet werden kann, muss das Individuum zunächst seine Einstellung ändern. Eigenbrödlerisches Verhalten ist fehl am Platz, wenn die Gruppe gemeinschaftlich von Ressourcen lebt und Polarisation in diesem Fall ist nicht weniger als purer Egoismus.
Eine Gesellschaft kann nur so einflussreich sein, wie der Stellungsgrad nach außen und jede Gesellschaft ist nur so freiheitlich, wie sein rebellischster, eigennützigster Bewohner. Will eine Gruppe für seine Ideale einstehen und diese gehört in die Welt tragen, braucht es das Gehör der Außenwelt. Wird dieses Gehör nicht respektiert, hört der Hörende auch sehr bald nicht mehr hin.
Newtopia definiert ihre revolutionäre Handlungsabsicht durch Eigenständigkeit und Unabhängigkeit. Unabhängig zu sein bedeutet jedoch nicht, die Meinung Anderer herabzusetzen.
Eine neue Gesellschaft auf der Basis idealistischer Beweggründe aufzubauen ist Revolution.
Jede andere Weltanschauung verbal und nonverbal anzugreifen, ist primitiver Ideotismus.
Der Grundgedanke des Newtopia, mag er noch so nobel sein, hat einen fatalen Fehler. Er setzt die Geburt einer neuen Gesellschaftsordnung, gemessen an bekannten Systemen, voraus, gleicht jedoch nicht die Gegebenheiten an die zu vergleichenden Systeme an. Das Bedürfnis der Einzelnen steht allzu oft im Mittelpunkt.
Gemessen an der Unterschiedlicheit aller Persönlichkeiten führt der Versuch einer Vereinheitlichung von Spielregeln und gleichzeitige Bemühung um individuelle Interessen zu einer chronischen Unzufriedenheit. Die Revolution mutiert zu einer Rebellion und während doch eigentlich das Zusammenwachsen in der Gemeinschaft nach außen symbolisiert werden soll, unterstreicht man eher das Klischee einer Ellenbogengesellschaft.
Die Pioniere werden nicht müde ihre ideologischen Ziele und revolutionäres Gedankengut zu propagieren, glänzen aber eher durch aggressive Verhaltensweisen, ordinäre Sprachkultur und respektlose Gestik - besonders jene, die Wert auf häufige Erwähnung ihrer angeblichen, akademischen Hochbegabung legen.
Bevor eine neue Gesellschaft auf neuem Fundament gegründet werden kann, muss das Individuum zunächst seine Einstellung ändern. Eigenbrödlerisches Verhalten ist fehl am Platz, wenn die Gruppe gemeinschaftlich von Ressourcen lebt und Polarisation in diesem Fall ist nicht weniger als purer Egoismus.
Eine Gesellschaft kann nur so einflussreich sein, wie der Stellungsgrad nach außen und jede Gesellschaft ist nur so freiheitlich, wie sein rebellischster, eigennützigster Bewohner. Will eine Gruppe für seine Ideale einstehen und diese gehört in die Welt tragen, braucht es das Gehör der Außenwelt. Wird dieses Gehör nicht respektiert, hört der Hörende auch sehr bald nicht mehr hin.
Newtopia definiert ihre revolutionäre Handlungsabsicht durch Eigenständigkeit und Unabhängigkeit. Unabhängig zu sein bedeutet jedoch nicht, die Meinung Anderer herabzusetzen.
Eine neue Gesellschaft auf der Basis idealistischer Beweggründe aufzubauen ist Revolution.
Jede andere Weltanschauung verbal und nonverbal anzugreifen, ist primitiver Ideotismus.
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