Freitag, 28. Oktober 2016
Die Zeit neuer und alter Helden
Da steht die Welt Kopf und ich auf meinen Füßen. Oder ist es nicht die Welt, die es gedreht hat, aber Meiner Selbst?
Von Zeit zu Zeit überkommt mich die Panik des Seins, es ist doch verrückt, was ich da versuche.
Die Zeit hat sich so unheimlich beschleunigt und doch tickt die Uhr im selben Takt, wie von Anbeginn.
Ich bin mittendrin im Leben, das ist es wohl, dass mich erschrocken aufspringen lässt.
Mein anderes Leben, das der Vergangenheit angehört, war ein Marathon, der nicht enden wollte. Ein Marathon, der mir die Sinne raubte. Eine schier endlose Strecke, deren Ziel nicht näher kommen wollte, auf der ich förmlich auf der Stelle trat und ich nicht voran kam.
Nun renne ich mit einem Angst - einflösenden Tempo Etappe für Etappe und sehe die km nur so schwinden, ohne es zu wagen, in der Ferne das Ziel zu suchen, aus Furcht, es möge zu schnell in Sicht kommen.
Meine Träume werden Realität - etwas beängstigenderes habe ich wohl noch nie erlebt. Versagen und Sieg liegen so nahe beieinander wie nie zuvor. Ich bin in der Zukunft angekommen und so sehr ich auf darauf hingearbeitet habe, sehne ich mich nun meinen Träumereien der Kindheitstage zurück. Nun bin ich erwachsen, wollte es doch so lange sein. Könnt ich noch einmal tauschen mit meinem 14 jährigen Ebenbild, einer Welt mit tausend Karrieren und phantasiereichen Vorstellungen von Karriere und Heldentaten.
Ich bin jung, so jung - sagt man so oft.
Ich habe Zeit, so viel Zeit - beteuern sie alle.
Doch ich sehe den Zeiger rennen und ich renne ihm hinterher, will ihn überholen, nur einen kleinen Vorsprung haben.
Ich habe keine Angst, etwas zu verpassen. Es ist mir gleich, wo die Anderen stehen. Aber wo stehe ich? Und wo will ich hin?
Ich weiß, wo ich hin will, aber wie komme ich da hin?
Ich weiß, wie ich da hin komme, aber was erwartet mich auf dem Weg?
Im Grunde habe ich keinen Grund, getrieben zu sein und doch fühle ich mich getrieben. Denn hinter mir ist nun eine neue Generation aufstrebender Träumer. Und auch sie wollen Helden sein.

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