Donnerstag, 15. Januar 2015
Kämpfer
Aufopferung! Der Kampf um den besten Platz im Dasein.
Eigentlich hasse ich die Argumentation des Kampfes. Vor allem, wenn sie Menschen gebrauchen, die in ihrem Leben alles andere als kämpfen mussten. Selbst wenn ihre Jahre wenig bedeutungsvoll verliefen, es zeugt noch längst nicht von Kampferfahrung. Und diese Menschen nehmen Kampfesschwüre und Treueversprechen leichtfertig in den Mund, ohne zu wissen, was es heißt zu kämpfen.
Zu kämpfen heißt nicht, zu ertragen um ans Ziel zu kommen. Kämpfen heißt, zu ertragen, auch denn das Ziel nicht mehr erreichbar ist.
Zu kämpfen heißt nicht, den Kampf aus zutragen, in die Welt zu tragen. Kämpfen heißt, den Kampf von der Welt fern zu halten, nieder zu halten.
Der Kampf ist nichts ehrenwertes, charakterstarkes, nobles. Kämpfe sind zerstörerisch, einnehmend und verausgabend.
Kämpfer merken erst, dass sie kämpfen mussten, wenn sie kämpfen mussten.
Du willst ein Kämpfer sein?
Wahre Kämpfer wollen keine Kämpfer sein!
Sie wollen ein friedliches Leben, vielleicht sogar ein bedeutungsloses - nur um für einen Wimpernschlag der Zeit nicht kämpfen zu müssen.

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