Donnerstag, 29. Januar 2015
Die Sache mit dem Glück
Die Sache mit dem Glück ist eine seltsame Angelegenheit. Einfach betrachtet könnte man meinen, Glück hat, wer glücklich ist. Doch betrachtet man die Verteilung von Glück und den Glücklichkeitszustand der Glückhabenden, wird es kompliziert.
Zunächst einmal ist glücklich sein nicht gleichzusetzen mit zufrieden sein. Kommen wir auf diese Welt, gesund und behütet, wohlhabend und sorgenfrei, so sollten wir zufrieden sein - in Anbetracht, wie schlecht es manch anderen Individuum geht, könnten wir uns auch glücklich schätzen. Doch dieses Glück empfinden wir nicht in seiner Intensität, wie es uns tatsächlich zuteil wird, da ein gewohnter Zustand offenbar kein Schätzenswerter ist.
Erkranke ich an Krebs und überlebe, habe ich dann Glück, weil andere an dieser Krankheit sterben und auch ich hätte sterben können? Wäre es nicht Glück gewesen, gar nicht erst zu erkranken? Wäre ich nicht krank geworden, hätte es denn dann überhaupt den Zustand dieses Glücks gegeben? - Denn ohne Krankheit bräuchte ich ja auch kein Glück haben, um nicht zu erkranken?!
Glück ist also eng verwoben mit dem Schicksal und wir bekommen es, oder seinen Gegenspieler - das Pech - in dem Maße, wie es der Lebensweg für uns vorsieht.
Haben dann manche Menschen mehr Glück als andere? Und wiegt jedes Glück gleich viel? Habe ich mehr Glück, wenn ich eine grausame Krankheit überlebe, als wenn ich gar nicht erst krank würde?
Glück bewusst zu erfahren, ist eines der schönen Seiten im Leben. Doch gibt es auch negatives Glück? Ist es Glück, schnell und schmerzlos zu sterben als langsam und qualvoll? Wäre es nicht Glück, überhaupt nicht zu sterben?
Ist Glück im Grunde nur ein Aufwiegen zweier Situationen, aus denen man wählen kann?
Glück ist nicht universell, jeder empfindet es anders und glücklich sein bedeutet nicht, zufrieden zu sein.
Des eigenen Glückes Schmied zu sein ist ein dummes Sprichwort, denn nicht jedes Glück haben wir in der Hand, nicht jedes Glück können wir uns aussuchen.
Aber ob wir zufrieden sind, das können wir bestimmen.
Also suche nicht nach dem universellen Glück, sondern deiner individuellen Entfaltung mit dem, was du willst und dem, was du hast - nach dem, was du haben kannst.

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